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Zwei der drei Gründer von Food 2050, Adrian Hagenbach (l.) und Christian Kramer, im Portrait

Adrian Hagenbach (l.) und Christian Kramer, Co-Founder von FOOD2050, setzen auf innovative Technologien, um nachhaltige Ernährung in der Gemeinschaftsgastronomie zu fördern. Bild: zvg

Wirtschaft

«Essen beeinflusst Klima und Gesundheit – jeden Tag»: FOOD2050 macht die Auswirkungen unserer Ernährung transparent

Junge Schweizer Unternehmerinnen und Unternehmer gestalten den Wandel – mit kreativen Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft. In der Serie «Sustainable Startups» porträtieren wir innovative Geschäftsideen, beleuchten ihren nachhaltigen Impact und geben Einblick in die Visionen der Gründerinnen und Gründer.

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«Essen beeinflusst Klima und Gesundheit – jeden Tag»: FOOD2050 macht die Auswirkungen unserer Ernährung transparent

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Die Geschäftsidee

«FOOD2050 entwickelt ein digitales Informationssystem für die Gemeinschaftsgastronomie, das Mahlzeiten hinsichtlich Gesundheit und Nachhaltigkeit analysiert, visualisiert und optimiert. Unsere Software unterstützt Küchenchefs bei der Planung klimafreundlicher und ausgewogener Speisepläne und hilft Gästen, informierte Entscheidungen direkt am Point of Sale zu treffen. So machen wir Nachhaltigkeit und Gesundheit im Alltag sichtbar und umsetzbar.»

Die Gründerinnen und Gründer

Christian Kramer (CEO): Unternehmer mit Erfahrung in Gastronomie und Nachhaltigkeit, spezialisiert auf technologiegetriebene Innovationen zur Transformation des Ernährungssystems.

Adrian Hagenbach (CBDO): Jurist mit Expertise in Corporate Finance und Projektentwicklung. Verantwortlich für Strategie, Geschäftsmodell-Innovation und Struktur.

Leopold Weinberg (Verwaltungsrat): Kommunikations- und Markenstratege mit Führungserfahrung. Unterstützt in Fragen der Positionierung, Skalierung und Wirkung.

«Statt reinem CO₂-Labeling übersetzen wir Klimaauswirkungen in Grad Celsius – das zeigt auf einen Blick, ob ein Gericht mit dem 1,5°C-Ziel vereinbar ist.»

Christian Kramer

CEO & Co-Founder von FOOD2050

Nachhaltiger Impact

«Unsere Ernährung ist einer der grössten Treiber für Klimawandel und Gesundheitskrisen – doch in der Gastronomie fehlt bislang Transparenz über die tatsächliche Wirkung einzelner Mahlzeiten. Wir schliessen diese Lücke, machen Nachhaltigkeit sichtbar und helfen Betrieben, gesünder und klimafreundlicher zu wirtschaften – ohne Kompromisse beim Geschmack.»

Innovation und Alleinstellungsmerkmal

«Im Unterschied zu bestehenden Labels oder starren Rezeptdatenbanken setzen wir auf eine dynamische Plattform, die Gesundheit und Nachhaltigkeit in Echtzeit auf Mahlzeitenebene analysiert. Unsere Lösung ist praxistauglich, visuell ansprechend und direkt im Betriebsalltag einsetzbar – für Küche, Management und Gäste. Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal von FOOD2050 ist unser eigens entwickeltes Climate Impact Modell. Anders als viele Lösungen, die lediglich CO₂-Werte ausweisen, übersetzen wir die Klimaauswirkungen jeder Mahlzeit in eine einfach verständliche Metrik: das Erderwärmungspotenzial in Grad Celsius. So machen wir sichtbar, wie stark ein Gericht zur globalen Erwärmung beiträgt und ob es im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens steht. Das schafft Orientierung für Betriebe und Gäste und zeigt konkret auf, wie Ernährung zum Erreichen der Klimaziele beitragen kann.»

Mit dem Climate Impact Modell von FOOD2050 wird das Erderwärmungspotenzial jeder Mahlzeit in Grad Celsius dargestellt – und zeigt auf, ob das Gericht im Einklang mit dem 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaabkommens steht. Bild: zvg

Zielgruppe und Marktpotenzial

«Unsere Lösung richtet sich primär an Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Gesundheitsinstitutionen sowie Caterer im Bereich der Gemeinschaftsverpflegung. Darüber hinaus sprechen wir indirekt auch Konsumentinnen und Konsumenten an, die Wert auf eine transparente, gesunde und nachhaltige Ernährung legen.

Der europäische Markt für Gemeinschaftsgastronomie ist enorm: Jährlich werden über 30 Milliarden Mahlzeiten serviert – mit einem geschätzten Volumen von mehr als 100 Milliarden Euro. In diesem Umfeld wächst der Druck durch ESG-Vorgaben, neue gesetzliche Anforderungen und gesellschaftliche Erwartungen – und damit das Potenzial für innovative, nachhaltige Lösungen wie unsere.

Aktuelle Trends wie der Megatrend nachhaltige Ernährung, strengere ESG-Reportingpflichten und zunehmendes Gesundheitsbewusstsein verstärken die Nachfrage zusätzlich. Neue gesetzliche Rahmenbedingungen – etwa CO₂-Bilanzen oder Herkunftskennzeichnung – eröffnen weitere Chancen für Wachstum und Differenzierung.»

Erfolge und Meilensteine

«Die flächendeckende Einführung von FOOD2050 bei den ZFV-Unternehmungen, einem der führenden Gemeinschaftsverpfleger der Schweiz, mit fast 200 Standorten, war biser unser grösser Erfolg. Dort wird unser System aktiv genutzt, um nachhaltige Menülinien zu entwickeln, CO₂-Fussabdrücke zu berechnen und Gäste transparent zu informieren, mit durchweg positiver Resonanz.»

Der sogenannte Ticker von FOOD2050, welcher den kumulierten Konsum und die entsprechende Klimawirkung einer Mensa aufzeigt. Bild: zvg

Herausforderungen

«Unsere grösste Herausforderung ist es, die richtigen strategischen Partner und Investoren zu finden, die bereit sind, unternehmerisches Risiko mitzutragen – ohne dabei den gemeinwohlorientierten Kern unserer Mission zu verwässern. Obwohl unser Thema stark im öffentlichen Interesse liegt und einen messbaren Beitrag zu Gesundheit und Klimaschutz leistet, haben aber als marktwirtschaftlich organisiertes Unternehmen keinen Zugang zu öffentlichen Förderprogrammen. Umso wichtiger sind langfristige Allianzen mit Partnern, die den nachhaltigen Wandel im Ernährungssystem aktiv mitgestalten wollen, wirtschaftlich tragfähig und wirkungsorientiert zugleich.»

Vision und Ausblick

«Wir wollen in fünf Jahren Europas führende Plattform für nachhaltige und gesunde Mahlzeiten in der Ausser-Haus-Verpflegung sein. Unsere Vision ist es, ein neuer Standard für transparente, gesundheitsfördernde und klimafreundliche Ernährung zu werden – sowohl auf Betriebsebene als auch für Millionen von Gästen.»

Partnerschaften

«Wir kooperieren mit Gastronomiebetrieben, Forschungseinrichtungen, NGOs und Technologiepartnern. Diese Partnerschaften helfen uns, wissenschaftliche Standards umzusetzen, Wirkung zu validieren und Innovation in den Alltag zu bringen. Ein konkretes Beispiel ist die Zusammenarbeit mit unserem Entwicklungspartner ZFV-Unternehmungen, aber auch mit wissenschaftlichen Partnern, wie z.B. die Berner Fachhochschule, zur Integration der Planetary Health Diet*.»

*Die Planetary Health Diet ist eine wissenschaftlich definierte Ernährungsweise, die sowohl die Gesundheit des Menschen als auch die Belastungsgrenzen des Planeten berücksichtigt.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

3 - Gesundheit und Wohlergehen
12 - Verantwortungvoller Konsum und Produktion
13 - Massnahmen zum Klimaschutz
17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

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