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Workshop «Lebenswerte Quartiere» in Hamburg von Ende November 2023. Foto: BKW

Lebensräume Partner Inhalt: BKW

Was sind lebenswerte Quartiere?

Verdichtung und Klimawandel setzen urbane Räume durch sich verändernde Wohn- und Freizeitbedürfnisse zunehmend unter Druck. Das Atelier «Lebenswerte Quartiere» der Initiative «Lebensräume 2025» der BKW nimmt sich dieser Herausforderung an und geht der Frage nach, wie Quartiere künftig gestaltet werden können, um eine hohe Lebensqualität sicherzustellen.

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Was sind lebenswerte Quartiere?

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Unsere Welt verändert sich rasant. Klimawandel, Digitalisierung und Urbanisierung stellen uns und unsere Lebensräume vor neue Herausforderungen. Gleichzeitig bieten sich Chancen für Innovationen. Die Initiative «Lebensräume 2025» der BKW bietet eine Plattform für die Gestaltung von zukunftsweisenden Lösungen für lebenswerte Lebensräume. Mit sogenannten Ateliers schafft die Initiative Raum für Zusammenarbeit – und strebt einen konstruktiven Dialog zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Gesellschaft und Politik an.

Was genau ist ein lebenswertes Quartier?

Besonders aktuell ist das Atelier «Lebenswerte Quartiere». Denn Verdichtung und Klimawandel setzen insbesondere unsere urbanen Lebensräume stark unter Druck. Im Atelier wird der Frage nachgegangen, wie Quartiere künftig gestaltet werden können, um eine hohe Lebensqualität für alle sicherzustellen. Um das herauszufinden, muss aber erst klar sein, was ein Quartier überhaupt lebenswert macht.

«In meiner jetzigen Situation würde ich sagen: kurze Wege zur Arbeit, kurze Alltagswege und genug Platz zum Leben», bringt es Fynn Rösch, Teamleiter Holzbau- und Tragwerksplanung bei Assmann Beraten + Planen, einer Konzerngesellschaft der BKW, auf den Punkt. Zusammen mit dem Hamburger Architekten Cornelius Voss ist er ausserdem Host des Ateliers. Ein erster Workshop zum Atelier hat Ende November in Hamburg stattgefunden. Am 17. und 18. Januar 2024 folgen im Rahmen des Swissbau Labs zwei Weitere. Das Atelier richtet sich an Stadtplaner:innen, Architekt:innen, Gemeindevertreter: innen und alle, die daran interessiert sind, nachhaltige und lebenswerte Quartiere zu schaffen. Tatsächlich sind die Schlüsselkomponenten zur Schaffung lebenswerter Quartiere vielfältig. Eine solide Infrastruktur, die den Bedürfnissen einer sich entwickelnden Gesellschaft gerecht wird, ist unerlässlich. Dazu gehören angemessene Wohnmöglichkeiten, effiziente Verkehrswege, Grünflächen und öffentliche Plätze, die das Miteinander fördern. Aber auch die Einbindung der Menschen ist entscheidend. Erst ein aktives Miteinander ermöglicht es, Bedürfnisse zu äussern und die Entwicklung des eigenen Lebensraums mitzugestalten. Bildung, Kultur und soziale Einrichtungen sind ebenfalls zentral, da sie das Gemeinschaftsgefühl stärken und die Vielfalt fördern. «Architekten spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung dieser Umgebung», sagt Voss. Er betont, dass die Architektur funktional, nachhaltig und sozial gestaltet sein muss, um wirklich lebenswerte Quartiere zu schaffen. Zumal die Ansprüche in all diesen Bereichen steigen.

«Verantwortungseigentum» als Katalysator

Die Frage lautet deshalb: Wie bringt man steigende Ansprüche und höhere Preise für Wohnflächen unter einen Hut? Die Entwicklung in vielen Städten, in denen Wohneigentum unerschwinglich wird, sei sicher nicht gut, sagen beide: «Unsere Aufgabe ist es, Konzepte zu entwickeln, mit denen wir Interessen bündeln und gemeinsam mit der Politik und kommunalen Behörden Wohnraum schaffen können». Dabei spiele die Vergabe der Flächen und die Überlegungen dahinter eine wichtige Rolle.

«Die HafenCity hier in Hamburg ist ein Beispiel, das aufzeigt, dass in Stadtentwicklungsprojekten allzu oft das Versprechen einer lebendigen Stadt nicht oder noch nicht eingehalten werden konnte», sagt Voss. Auch wenn Hamburg andere Voraussetzungen hat als viele Schweizer Städte, sind die Probleme im DACH-Raum ähnlich. «Was Deutschland und die Schweiz verbindet, ist die enorm niedrige Quote an Grundstückeigentum. Wir glauben, dass das keine gute Entwicklung ist», so Voss. Man müsse versuchen, die Eigentumsquote zu erhöhen. «Nur so entwickelt man auch ein soziales Engagement im Quartier.» Neben ökologischen Aspekten wie ressourcenschonendem Bau und CO2-Einsparungen gehört zur Lebensqualität im Quartier deshalb auch die Nachhaltigkeit der Besitzstruktur. Denn das Konzept des «Verantwortungseigentums» geht über blosses Eigentum hinaus. Es schafft langfristige Bindungen und funktionierende Nachbarschaften. Eine Stadt, die ausschliesslich auf Investorenrendite ausgerichtet ist, schadet hingegen der Lebendigkeit ihrer Quartiere. So kann es vorkommen, dass ganze Geschosse oder Gebäude leer stehen – weil sie für die Bedürfnisse von Investor:innen, nicht der Bewohner:innen entwickelt wurden. Ein zentraler Fokus des Ateliers liegt deshalb auf der Integration der politischen Agenda. Der Einbezug von Entscheidungsträgern ist unerlässlich, um die nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen. «Die Politik muss die Visionen unterstützen und Strategien entwickeln, die diese Konzepte umsetzbar machen», sagen die Hosts. Auch Banken haben eine wichtige Rolle im Transformationsprozess. Als Finanzierende von Projekten haben sie die Möglichkeit, nachhaltige Entwicklungen zu unterstützen und Anreize für Investitionen zu schaffen.

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Workshop «Lebenswerte Quartiere» in Hamburg von Ende November 2023.

Ein ganzheitlicher Fokus ist zwingend

Ausser Frage steht für die Atelier-Hosts, dass Lösungen nur gemeinsam erreicht werden – und indem sich bei den Stakeholdern ein ganzheitlicher Fokus durchsetzt. «Die Frage ist, ob dieser ganzheitliche Ansatz auf allen Ebenen vorhanden ist», sagt Rösch. Sie hätten festgestellt, dass die Diskussion, die sie anstossen, oft als ungewöhnlich empfunden werden. «Wir haben ein Projekt in Hamburg, bei dem wir mit den Gewinnern eines städtischen Wettbewerbs zusammenarbeiten. Hat der städtebauliche Planer je mit der Bank über Umsetzungs- und Finanzierungsstrategien gesprochen? Ich glaube, solche Matches hat es bisher noch nicht gegeben». Tatsächlich sind die Hosts aber optimistisch, was im Rahmen der Initiative erreicht werden kann. «Es gibt viele grundlegende Fragen: Welche Zwänge gibt es in einer städtischen Trägerschaft? Wie viel Profit muss erzielt werden? Welche Allgemeinkosten sind bereits berücksichtigt? Welche Grundstückspreise sind notwendig? Es wird interessant zu sehen, wie offen wir über diese und viele andere Fragen sprechen können». Ziel des Ateliers ist es, am Beispielprojekt in Hamburg Hindernisse zu identifizieren, Erkenntnisse zu gewinnen und damit an andere Städte heranzutreten. Dabei hoffen die Organisatoren, dass eine kontinuierliche Diskussion entsteht. Geplant sei, das Workshop-Format langfristig aufrechtzuerhalten. Damit sich die Erkenntnisse nachhaltig in der Praxis umsetzen lassen – und auch Schweizer Städte von ihnen profitieren.

Wirken Sie mit!

Im Rahmen des Swissbau Labs finden am 17. und 18. Januar 2024 an der Swissbau in Basel zwei Workshops statt, bei denen ganzheitliche Lösungsansätze und mögliche Werkzeuge für die Gestaltung von lebenswerten Quartieren entwickelt werden. Gemeinsam werden Konzepte und konkrete Massnahmen erarbeitet, um den urbanen Raum zu transformieren und soziale, ökologische und ökonomische Aspekte in Einklang zu bringen. Auch Sie haben die Möglichkeit, Ihre Expertise und Ideen zur Entwicklung neuer Organisations-, Gestaltungs- und Finanzierungsmodelle für Quartiersbauprojekte an einem der beiden Workshops einzubringen. Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen und können mit etwas Glück eines von 10 Tickets für die Workshopteilnahme am Swissbau Lab 2024 gewinnen!

Weitere Informationen

Deklaration: Dieser Inhalt wurde von BKW im Rahmen der Partnerschaft mit Sustainable Switzerland selbst erstellt.

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