Eine nachhaltige Zukunft erfordert Transparenz und Verantwortungsbewusstsein. Unternehmen spielen dabei eine entscheidende Rolle. In ihren Nachhaltigkeitsberichten legen sie offen, welche Umweltauswirkungen ihre Geschäftstätigkeit hat, wie sie soziale Verantwortung übernehmen und wirtschaftliche Nachhaltigkeit sicherstellen. Grundlage sind – neben einer Vielzahl von regulatorischen Massnahmen auf globaler, regionaler und nationaler Ebene – freiwillige Nachhaltigkeitsstandards, die sich auf unterschiedliche Branchen, Themen und geografische Regionen konzentrieren. Damit wird Stakeholdern ermöglicht, die Nachhaltigkeitsleistung eines Unternehmens zu bewerten und fundierte Entscheidungen zu treffen.
Eine wichtige regulatorische Massnahme ist zum Beispiel die EU-Taxonomie – ein Klassifizierungssystem, das anhand konkreter Kriterien festlegt, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als umweltfreundlich gelten und zu den EU-Zielen für eine nachhaltige Entwicklung beitragen. Damit soll "Greenwashing" verhindert werden.
Das könnte Sie auch interessieren
Reporting
«Nachhaltigkeit ist der neue Standard im Anlagegeschäft»
Reporting
Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit – kein Widerspruch
Reporting
Mit Daten und IT bessere Entscheide für die Nachhaltigkeit treffen
Daneben dienen die freiwilligen Nachhaltigkeitsstandards als Referenzrahmen, um sicherzustellen, dass bestimmte soziale, ökologische und wirtschaftliche Aspekte in den Aktivitäten berücksichtigt werden. Hier einige der bekanntesten Nachhaltigkeitsstandards im Überblick:
Global Reporting Initiative (GRI):
GRI bietet einen Rahmen für die Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten und umfasst verschiedene Aspekte wie Umweltleistung, soziale Verantwortung, Lieferkette und Governance.
Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD):
Dieser Standard unterstützt Unternehmen dabei, den Klimawandel in die Finanzberichterstattung zu integrieren. TCFD bietet Empfehlungen für die Offenlegung von klimabezogenen Risiken und Chancen. Obwohl dieses Framework zunächst als freiwilliger Standard eingeführt wurde, hat er in einigen Ländern auch regulatorische Bedeutung erlangt – unter anderem in der Schweiz. Grosse Unternehmen werden hierzulande ab dem 1. Januar 2024 zur Klimaberichterstattung verpflichtet sein. Sie müssen die Empfehlungen des Frameworks in ihren Berichten berücksichtigen und offenlegen.
Carbon Disclosure Project (CDP):
Die Non-Profit-Organisation fordert Unternehmen auf, ihre Klimarisiken und -chancen offenzulegen und Massnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu ergreifen. Einmal jährlich erhebt das CDP im Namen von Investoren anhand von standardisierten Fragebögen auf freiwilliger Basis Daten und Informationen zu CO2-Emissionen, Klimarisiken und Reduktionszielen bzw. -strategien von Unternehmen.
Im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung gibt es viele weitere regulatorische Massnahmen und Nachhaltigkeitsstandards. Die Wahl des passenden Standards hängt von den spezifischen Zielen, Tätigkeitsbereichen und Stakeholdererwartungen eines Unternehmens ab. Grundsätzlich wird der Übergang zu einer kohlenstoffarmen und ressourcenschonenden Wirtschaft durch das Schaffen einheitlicher Grundlagen für die Offenlegung von nachhaltigkeitsbezogenen Informationen jedoch gefördert.
Welche Vorteile hat die Nachhaltigkeitsberichterstattung?
Transparenz
Die Nachhaltigkeitsberichterstattung schafft Transparenz und ermöglicht es den Stakeholdern, die Auswirkungen eines Unternehmens auf Umwelt und Gesellschaft besser zu verstehen. Dies fördert das Vertrauen und ermöglicht fundierte Entscheidungen.
Verbesserte Leistung
Durch die Identifizierung von Stärken und Schwächen in der Nachhaltigkeitsleistung können Unternehmen ihre Prozesse und Praktiken verbessern. Die Berichterstattung ermöglicht es, konkrete Ziele zu setzen und Fortschritte zu verfolgen. So können zum Beispiel Emissionen verringert werden, um die Nachhaltigkeitsleistung insgesamt zu verbessern.
Wettbewerbsvorteil
Unternehmen, die Nachhaltigkeit ernst nehmen und ihre Bemühungen transparent kommunizieren, haben einen Wettbewerbsvorteil. Sie werden von Kunden, Investoren und Mitarbeitenden, die zunehmend Wert auf nachhaltige Produkte und Unternehmen legen, bevorzugt.
Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen
Obwohl die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der Schweiz bereits weit verbreitet ist, bestehen weiterhin Herausforderungen. Eine einheitliche Berichterstattungsmethode und die Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in die Unternehmensstrategie sind Bereiche, die verbessert werden können. In Zukunft wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung voraussichtlich noch wichtiger werden. Unternehmen müssen ihre Anstrengungen verstärken, um die SDGs (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen zu erreichen und die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern. Dabei wird die Nachhaltigkeitsberichterstattung eine entscheidende Rolle spielen, um den Fortschritt zu verfolgen, Verantwortung zu übernehmen und Nachhaltigkeitsstrategien kontinuierlich zu verbessern.
Beispiele von Nachhaltigkeitsleistungen
Wie Unternehmen ihre eigene Nachhaltigkeitsleistung verbessern können? Dazu einige Beispiele:
Einführung energieeffizienter Technologien und Prozesse, die den Energieverbrauch reduzieren und gleichzeitig Kosten einsparen können.
Förderung von umweltfreundlichen Transportmitteln wie Velos, Elektroautos oder Öffentlicher Verkehr, um den CO2-Ausstoss zu reduzieren.
Überprüfen der Lieferkette und das Bevorzugen von nachhaltigen Lieferanten, um sicherzustellen, dass ethische und ökologische Standards eingehalten werden.
Solche konkreten Massnahmen zeigen, dass Unternehmen ihre eigene Nachhaltigkeitsleistung steigern und damit einen wichtigen Beitrag zum globalen Wandel leisten können.
In Summe ist die Nachhaltigkeitsberichterstattung ein unverzichtbares Instrument auf dem Weg zu einer nachhaltigen Zukunft. In der Schweiz gibt es bereits viele Unternehmen, die zeigen wie Transparenz und Verantwortungsbewusstsein in der Berichterstattung konkret umgesetzt werden. Die Zukunft erfordert eine verstärkte Nachhaltigkeitsberichterstattung, um die Herausforderungen anzugehen und eine nachhaltige und lebenswerte Welt für kommende Generationen zu schaffen.
Isabeau Stender, Solution Advisor - Analytics | Enterprise Planning | Sustainability for Steering & Reporting | Business Technology Platform (BTP), SAP (Schweiz) AG