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Blühstreifen am Ackerrand fördern die Artenvielfalt. Sie bieten Raum für Insekten und ermöglichen eine natürliche Schädlingsbekämpfung.

Photo: PD

Lebensräume Partner Inhalt: Lidl Schweiz

Artenschutz auf der Prioritätenliste

Die Vielfalt des Lebens auf der Erde ist zunehmend bedroht. Lidl Schweiz engagiert sich in mehreren unterschiedlichen Projekten für die Erhaltung der Biodiversität.

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Vor etwa einem halben Jahr, am 9. Dezember 2022, hat die Weltnaturschutzunion (IUCN) ihre sogenannte Rote Liste der bedrohten Tier- und Pflanzenarten aktualisiert. Von den mehr als 150’000 erfassten Arten sind über 42’100 als bedroht eingestuft worden. Diese Zahlen stimmen sehr nachdenklich. Jährlich wird der 22. Mai, der «Tag der Biodiversität», genutzt, um sich besonders intensiv mit der Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten auseinanderzusetzen. Ein Thema, das unser Wohlergehen in Zukunft prägen wird. Lidl Schweiz hat das Achten und Fördern der Biodiversität schon lange auf der Prioritätenliste. Neben dem Klimaschutz und der Schonung von Ressourcen ist die Erhaltung der Artenvielfalt für das Unternehmen die dritte Säule der ökologischen Nachhaltigkeit. Wie wichtig dieses Engagement ist, zeigt auch der Living-Planet-Index des World Wide Fund for Nature (WWF). Dort ist festgehalten, dass die beobachteten Wirbeltierpopulationen im Schnitt um 69 Prozent geschrumpft sind. Für Experten sind Wirbeltiere ein guter Indikator: Wenn ihre Populationen schrumpfen, haben sich auch die Bestände der Pflanzen und Mikroorganismen auf den Ebenen darunter verändert. Das wiederum hat oft irreparable Konsequenzen für alle Ökosysteme.

Gegner von Blattläusen fördern

Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, engagiert sich Lidl Schweiz in vielfältigen Projekten entlang der Wertschöpfungskette. Die landwirtschaftliche Nutzung von Lebensräumen ist einer von vielen Faktoren, die zur Bedrohung der Biodiversität beitragen. Lidl Schweiz setzt sich deshalb dafür ein, den Schutz und die nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt auch in der vorgelagerten Lieferkette, unter anderem bei der Produktion von Rohstoffen, zu fördern. Der Detailhändler setzt dabei auf Partnerschaften mit renommierten Organisationen. So unterstützt er zum Beispiel ein Projekt von Agroscope, dem Kompetenzzentrum des Bundes für landwirtschaftliche Forschung. Ziel dieses Projekts ist es, die natürlichen Gegner von Blattläusen so stark zu fördern, dass der Befall bei Ackerkulturen ohne Einsatz von Pestiziden minimiert werden kann und sich so Ernteausfälle trotzdem reduzieren lassen. Das Projekt war nach 2020 lanciert worden, einem Jahr, das für den Zuckerrübenanbau in der Schweiz desaströs war. Die Viröse Vergilbung, eine von Blattläusen übertragene Viruserkrankung, hatte zu einer sehr schlechten Ernte mit bis zu 50 Prozent geringerem Zuckerertrag geführt, wie Katja Jacot, die Projektleiterin bei Agroscope, berichtet. Da die Regulierung des Blattlausbefalls mit dem neonikotinoidhaltigen Mittel «Gaucho» hierzulande seit 2019 verboten ist, waren Alternativen gefragt. Eine mögliche Methode zur Schädlingsbekämpfung ohne Pestizideinsatz ist die gezielte Förderung von Nützlingen, sprich Insekten, die Blattläuse fressen. Mittels Blühstreifen lassen sich solche Insekten gezielt fördern. Gleichzeitig haben sie einen positiven Einfluss auf die Biodiversität. Gesäte Blühstreifen erhöhen in Kombination mit anderen naturnahen Strukturen das Angebot an Nektar und Pollen, sie fördern das Vorkommen alternativer Beutetiere zum Überbrücken von Versorgungslücken mit geringer Schädlingsdichte und bieten Schutz sowie wichtige Überwinterungsorte.

Biodiversitätsfonds seit 2021

2021 hat Lidl Schweiz zudem einen Biodiversitätsfonds ins Leben gerufen, mit dem das Unternehmen Schweizer Früchte- und Gemüseproduzentinnen und -produzenten dabei unterstützt, Massnahmen zum Schutz und zur Förderung von Biodiversität in ihren Betrieben umzusetzen. Begleitet werden diese Massnahmen durch Biodiversitätsexpertinnen und- experten des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL). Zu den am stärksten gefährdeten Lebensräumen zählen Moore. In den letzten 200 Jahren gingen in der Schweiz fast 90 Prozent der Moore verloren. Mit ihnen verschwanden wertvolle Lebensräume für die Artenvielfalt, das Landschaftsbild so wie Freizeit und Erholung. Zudem spielen sie eine wichtige Rolle zum Schutz des Klimas und wirken als Wasserspeicher. Mit jährlich 50’000 Franken unterstützt Lidl Schweiz ein Moorschutzprojekt des WWF Schweiz. Durch die Revitalisierung, Aufwertung und Wiedervernässung von land- oder forstwirtschaftlich genutzten organischen Böden werden CO2-Emissionen aus trockengelegten Flächen reduziert und die Biodiversität dieser Flächen erhöht. Im eigenen Sortiment hat der Detailhändler bereits 2019 auf komplett torffreie Sackerden umgestellt.

Lebensmittel mit Bio-Zertifizierung

Das Nachhaltigkeits-Engagement ist auch in jeder Filiale von Lidl Schweiz klar ersichtlich. Mittlerweile sind mehr als 300 Bio-Produkte fix erhältlich, über 10 Prozent aller Lebensmittel sind also Biozertifiziert. Zusätzlich werden in vier speziellen Bio-Wochen pro Jahr jeweils mehr als 100 zusätzliche Bio-Produkte angeboten. Fortlaufend ausgebaut wird auch das Bio-Sortiment unter der Eigenmarke «Bio Organic». Diese garantiert eine umwelt- und tiergerechte Erzeugung der Produkte. Lidl Schweiz achtet stark auf die Schweizer Herkunft seiner Produkte, auch im Bio-Bereich. Die komplette Zulieferkette muss bei Produkten von Bio Organic verbindliche Vorschriften einhalten. Die Bestrebungen werden von der Kundschaft honoriert. Während der schweizweite Bio-Konsum gemäss dem Bundesamt für Landwirtschaft 2022 generell um 2,2 Prozent gesunken ist, konnte Lidl Schweiz seinen Umsatz in diesem Bereich um weitere drei Prozent steigern. Damit hat sich der Bio- Umsatz in den letzten fünf Jahren vervierfacht.

«Die Biodiversität weist auch in der Schweiz ein ausgeprägtes Defizit auf, insbesondere in tieferen Lagen. Die Qualität sowie die Flächen von Lebens- räumen für Tier- und Pflanzenarten nehmen laufend ab.»

Katja Jacot

Teamleiterin Funktionelle Biodiversität, Agroscope

Eine Gefahr für alle Ökosysteme

Die Artenvielfalt auf der Erde wird durch die Tätigkeiten des Menschen immer stärker bedroht. Zu den grössten Gefahren für die Biodiversität, die auch die genetische Vielfalt und die Vielfalt der Ökosysteme einschliesst, zählen die Abholzung von Wäldern, die Übernutzung von Böden und der Klimawandel. Schon das Aussterben weniger Arten kann verheerende Folgen für ganze Ökosysteme haben. Umgekehrt lässt sich dank der Förderung von Biodiversität die Lebensgrundlage aller Lebewesen erhalten und ein zukunftsfähiger Lebensmittelanbau sichern. Aus diesem Grund sind für Lidl Schweiz Biodiversitäts-Massnahmen schon lange von zentraler Wichtigkeit. Der Detailhändler spannt dafür mit angesehenen Organisationen wie beispielsweise Agroscope oder dem WWF Schweiz zusammen.

CEO im Freiwilligeneinsatz

Ökologische Nachhaltigkeit wird bei Lidl Schweiz auch intern gelebt. Erklärtes Ziel ist, dass bis 2025 jährlich zehn Prozent der Mitarbeitenden während der bezahlten Arbeitszeit an einem Freiwilligeneinsatz teilnehmen dürfen, falls ihr Pensum 40 Prozent übersteigt. Einerseits leisten die Teammitglieder so einen Beitrag zum Umweltschutz, andererseits werden sie für Themen der Nachhaltigkeit sensibilisiert. Die Einsätze werden unter der Ägide von WWF Schweiz durchgeführt. Mit dem Schweizer Ableger einer der grössten internationalen Natur- und Umweltschutzorganisationen verbindet Lidl Schweiz seit 2017 eine Partnerschaft. Bei diesem Engagement packen alle an. So hat beispielsweise Torsten Friedrich, CEO von Lidl Schweiz, schon mehrere solche Einsätze selbst mitgemacht. Unter anderem schuf er gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen aus der Geschäftsleitung sowie weiteren Mitarbeitenden im Hudelmoos im Kanton Thurgau wertvolle Flächen für Amphibien. Ein Einsatz, der ihn inspiriert hat: «Es ist mir ein besonderes Anliegen, unseren Mitarbeitenden die Relevanz des Umweltschutzes näherzubringen. Dazu gehören nicht nur ein nachhaltiges Sortiment und ehrgeizige Umweltziele, sondern auch Einsätze zugunsten der Natur – wie hier im Thurgauer Hudelmoos.»

Partnerschaft mit WWF verlängert

Dass der WWF als Partner an Bord ist, verleiht der Nachhaltigkeitsstrategie von Lidl Schweiz zusätzliches Gewicht. Mit der Unterstützung des WWF hat Lidl Schweiz ambitionierte Nachhaltigkeitsziele definiert, um die biologische Vielfalt zu erhalten, natürliche Ressourcen nachhaltiger zu nutzen und die Umweltverschmutzung einzudämmen. Ein zentraler Teil sind dabei verbindliche Vorgaben zur nachhaltigen Beschaffung von kritischen Rohstoffen wie Palmöl, Kakao, Kaffee, Zellulose und Fisch. Lidl Schweiz und WWF Schweiz haben im Januar 2023 die Partnerschaft um drei Jahre verlängert.

Deklaration: Dieser Inhalt wurde vom Sustainable Switzerland Editorial Team im Auftrag von Lidl Schweiz erstellt.

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