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Manfred Heller wurde Anfang der 1970er Jahre zum ersten Umweltbeauftragten von BMW beauftragt. Foto: BMW

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Pionier des Umweltschutzes bei BMW: Ein Gespräch mit Manfred Heller

Als erster Umwelt­beauftragter der BMW AG setzte Manfred Heller in den 1970er Jahren neue Massstäbe. Im Interview reflektiert er über seine prägenden Jahre und nachhaltigen Erfolge.

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Pionier des Umweltschutzes bei BMW: Ein Gespräch mit Manfred Heller

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Warum hat man Sie vor rund 50 Jahren zum ersten Umweltbeauftragten der BMW AG gemacht?

Da spielten sicher mehrere Faktoren eine Rolle. Zum einen wurde auf der gesamtgesellschaftlichen Ebene die Frage nach Grenzen des Wachstums gestellt.

Das war die berühmte Studie des «Club of Rome» von 1972.

Ja richtig, so etwas zum Beispiel. Zum anderen gab es am Standort konkrete Belastungen für die Anwohner: etwa durch Emissionen aus der Lackiererei, aber zum Beispiel Anfang der 1970er Jahre auch durch den Baustellenverkehr für die Errichtung des Hochhauses. Der Vorstand sah die Zeit gekommen, dass sich jemand hauptamtlich darum kümmerte.

Wie kam man auf Sie?

Ich habe mich, nach einem Tipp aus dem Kollegenkreis, regulär für die Funktion beworben. Nach dem Studium der Biologie in Hessen, von wo ich stamme, hatte ich bereits wissenschaftlich für das Deutsche Gesundheitsamt, damals in West-Berlin, Messungen und Untersuchungen durchgeführt und mir eine gewisse Reputation im noch recht überschaubaren Kollegenkreis erworben.

Was umfasste Ihre Aufgabe als Umweltschutzbeauftragter im Werk München?

Den Aufbau eines Umweltmanagementsystems, beginnend mit Umweltpolitik und Ordnungsrecht über die Implementierung von Leitlinien, Umweltschutz als Führungsaufgabe, proaktive Vermeidung von Umweltbelastungen und Vorsorgepläne für Notfälle. Dazu haben wir erstmal eigene Informationssysteme aufbauen müssen, wie etwa ZEUS (Zentrale Erfassung umweltrelevanter Stoffe). Dabei konnten wir Prozessketten definieren, Werte festlegen und das Ganze schliesslich in einen Werkzeugkasten von Umweltmanagement-Tools überführen, die wir weltweit nutzen. Zudem war die enge Zusammenarbeit mit der Unternehmenskommunikation wichtig, um kurze Wege zu den Nachbarn unserer Werke zu pflegen.

Mal ehrlich, haben Sie die Entscheidung für die Industrie auch mal bereut?

Nein, nie. Ich stand immer zu 100 Prozent hinter dem Unternehmen, da ich auch Autos liebe. Natürlich gab es Herausforderungen und Widerstände zu überwinden. Aber wir haben viel erreicht: Kompetenzen aufgebaut, Prozesse verbindlich etabliert, weltweite Standards eingeführt. Ich bin überzeugt, dass die BMW Group heute immer noch gut auf diese Vorarbeit aufbauen kann und dafür auch bei kritischen Beobachtern hohe Anerkennung geniesst.

Sie haben Ihr entsprechendes Fachwissen in verschiedene Institutionen eingebracht sowie auch in einem Buch gebündelt.

Stimmt, ich bin bzw. war Gründungsmitglied und Mitinitiator von econsense – Forum für nachhaltige Entwicklung der Deutschen Wirtschaft, Vorstandsmitglied des Umweltausschusses des Bundesverbands der Deutschen Industrie, Vorsitzender des Umweltausschusses der Deutschen Automobilindustrie (VDA) und noch in einer ganzen Reihe weiterer Funktionen aktiv. Grundidee dabei war die Vernetzung des bei BMW erarbeiteten und praktizierten Umweltschutzes mit staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen. Damit konnten wir auch Standards etablieren, nicht zum Nachteil unseres Unternehmens.

Deutschland Präsident Horst Köhler hat Ihnen für die Vielzahl Ihrer Tätigkeiten 2006 das Bundesverdienstkreuz verliehen.

Ja, eine Ehrung, über die ich mich sehr gefreut habe.

Sind Sie mit der Fortführung des Umweltschutzes im Rahmen der heutigen Nachhaltigkeit zufrieden?

Ja, das bin ich. Natürlich muss man sich die Unterschiede klarmachen. Ich habe mit einem kleinen Team als Umweltverantwortlicher in der Zentralplanung beim damaligen Vorstand Technik und Produktion, Dr. Hans Koch, begonnen. Das Werk Dingolfing wurde gerade eröffnet und wenige Monate danach begann die Energiekrise mit Sonntagsfahrverbot. Doch das Thema Ökologie ist mit dem Unternehmen mitgewachsen, über viele Werke in höchst unterschiedlichen Ländern auf fünf Kontinenten. Heute ist Nachhaltigkeit ein globales Thema, das nicht nur bei der UNO und Regierungen, sondern in allen grossen Unternehmen weltweit einen festen Platz hat. Und die BMW Group ist da gut aufgestellt.

2004 sind Sie nach mehr als 30 Jahren Tätigkeit für die BMW AG in den Ruhestand gegangen. Was machen Sie seitdem?

Im Sommer bin ich oft mit einem BMW Rennrad unterwegs und im Winter laufe ich mit Langlaufskiern in der Skating Technik. Während meiner Berufstätigkeit hatte ich manchmal 24-Stunden-Rufbereitschaft für alle Standorte, davon musste ich mich erstmal etwas erholen. Aber natürlich verfolge ich die aktuelle Entwicklung zur BMW Group in den Medien und halte mich informiert. So ganz lässt einen eine solche Aufgabe halt nicht mehr los.

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Manfred Heller, Umweltbeauftragter der BMW AG

Deklaration: Dieser Inhalt wurde von BMW im Rahmen der Partnerschaft mit Sustainable Switzerland selbst erstellt.

Dieser Artikel behandelt folgende SDGs

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele für nachhaltige Entwicklung, vereinbart von den UN-Mitgliedsstaaten in der Agenda 2030. Sie decken Themen wie Armutsbekämpfung, Ernährungssicherheit, Gesundheit, Bildung, Geschlechtergleichheit, sauberes Wasser, erneuerbare Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Infrastruktur, Klimaschutz und den Schutz der Ozeane und der Biodiversität ab.

9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur
12 - Verantwortungvoller Konsum und Produktion

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