Im Rahmen einer umfangreichen Dekarbonisierungsstrategie – weg von fossilen Brennstoffen, hin zu kohlenstofffreien und erneuerbaren Energiequellen – spielt die Lieferkette in den ökologischen Bestrebungen von BMW denn auch eine zentrale Rolle. Mit den Lieferanten hat der Münchner Fahrzeughersteller CO₂-reduzierende Massnahmen vereinbart und diese vertraglich verankert. Dazu gehören als wichtigste Hebel die Nutzung von Ökostrom, eine Quote für Sekundärrohstoffe sowie Prozessoptimierungen oder der Einsatz von CO₂-optimalen Materialien. Lieferanten von Batteriezellen sind also dazu verpflichtet, grünen Strom in der Produktion zu verwenden, Aluminium wiederum soll mit Solarstrom produziert werden. Weit über 700 solcher Vereinbarungen konnten allein bis Ende 2023 erzielt werden.
Es ist dies ein weiterer Baustein in der auf die Stichdaten 2030 und 2050 ausgerichteten Dekarbonisierungsstrategie von BMW. Bereits 2030 nämlich sollen die CO₂-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg – also von der Rohstoffbeschaffung über die Produktion und die Nutzung bis hin zur Wiederverwertung – gegenüber 2019 um 40 Prozent pro Fahrzeug reduziert werden. Und spätestens 2050 will die BMWGroup das Ziel «Netto-Null» in der Wertschöpfungskette erreichen.
Dass dies nicht im Alleingang funktioniert, sondern nur in Zusammenarbeit mit Partnern und Lieferanten, scheint logisch. Schritt für Schritt, ein Stein auf den anderen. Die Frage, wie der CO₂-Abdruck von Fahrzeugen über deren gesamten Lebenszyklus verringert werden könne, sei zu einem zentralen Bewertungsfaktor für unternehmerisches Handeln geworden, so Oliver Zipse, der Vorsitzende des Vorstands der BMW AG, mit Blick auf die Bedeutung einer lückenlosen Nachhaltigkeitsstrategie.
Das Lieferkettenmanagement in der Automobilbranche ist hochkomplex. Daten, Digitalisierung und künstliche Intelligenz gelten dahingehend als Schlüssel zu einer nachhaltigen und transparenten Versorgung mit Nachschub. Auch hier gilt der Grundsatz: Besser gemeinsam als im Alleingang. Die BMW Group hat darauf aufbauend die Initiative Catena-X mitlanciert, ein branchenübergreifendes, kollaboratives Netzwerk, das unter anderem namhafte Mitbewerber und Zulieferer in seinen Reihen eint und einen sicheren, standardisierten Austausch von Daten zwischen allen Beteiligten ermöglicht (s. Interview).
Den Fokus sowohl auf den ökologischen Aspekt als auch auf die Versorgungssicherheit richtet darüber hinaus der Ansatz «Local for local». Mit diesem sollen in erster Linie die regionalen Lieferketten gestärkt werden; eingekauft wird möglichst dort, wo auch die Produktion angesiedelt ist – also in Europa für Europa oder in China für China. BMW verspricht sich davon mehr Flexibilität und Resilienz gegenüber unvorhergesehenen politischen und wirtschaftlichen Ereignissen. Gleichzeitig verringern kürzere Transportwege bekanntlich auch den ökologischen Fussabdruck bei der Fahrzeugproduktion.
Nachhaltige Produktionsmethoden, Ausbau der Elektromobilität, Förderung von Kreislaufwirtschaft und Miteinbezug der Lieferkette: Mit ihrer umfangreichen Dekarbonisierungsstrategie nimmt sich die BMW Group der Herausforderungen der Zeit an und stellt die Weichen für eine klimafreundliche Zukunft in der Automobilbranche. Und dies eigentlich nicht erst seit heute: Bereits 1973 stellte BMW als erstes Unternehmen der Automobilindustrie überhaupt einen Umweltbeauftragten ein – und legte damit den Grundstein zur heute nach wie vor gültigen Nachhaltigkeitsstrategie.